Bildung und Erziehung

„Demenz, was ist das?“

Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Woche mit Christiane Schneider und Michael Fischell am Dienstag, dem 22. September 2015

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Bericht von Sara Yasemin Sentürk

Demenz ist ein Thema, das immer noch viele Fragen aufwirft und im interkulturellen Kontext sogar oft tabuisiert wird. In der Veranstaltung ,,Demenz, was ist das?“ lud die Koordinatorin der Alzheimer-Gesellschaft Bonn e.V., Christiane Schneider, und der Sozialwissenschaftler Michael Fischell alle Interessierten zu einer offenen Gesprächsrunde im MIGRApolis-Haus der Vielfalt ein. Die Bonner Alzheimer-Gesellschaft wurde im Mai 2000 von Angehörigen, Interessierten und Vertretern unterschiedlicher Berufe gegründet, um das Thema Demenz mehr in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.

Frau Schneider betonte, dass Demenz altersunabhängig ist und heute nicht nur ältere Leute erkranken, sondern vermehrt auch jüngere Leute, die noch voll berufstätig sind. Wenn Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwächen sich häufen und sich zunehmend negativ auf die selbstbestimmte Lebensführung auswirken, sollte nicht resigniert, sondern direkt der Hausarzt oder Neurologe konsultiert werden, um weitere Schritte und Untersuchungen einzuleiten.
In der Medizin wird Demenz als ein Zustand bezeichnet, bei dem allmählich immer mehr Nervenzellen und Nervenzellenkontakte zugrunde gehen. Dadurch werden die Fähigkeiten des Gedächtnisses, des Denkens, der Orientierung und Sprache zunehmend beeinträchtigt. Deutschlandweit leiden ca. 1.5 Millionen Menschen an dieser Krankheit.

Bislang gibt es keine Medikamente, die eine Demenz-Erkrankung heilen können. Lediglich eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs und die Möglichkeit, die geistige Leistungsfähigkeit zu stabilisieren, ist durch die moderne Medizin gegeben. Daher, betont Frau Schneider, ist es besonders wichtig, dass Patienten, abgesehen von medikamentöser Einstellung, geistig, körperlich und sozial aktiv bleiben. Die Veranstaltung im MIGRApolis-Haus der Vielfalt sollte allen Interessierten die Unsicherheit und Scheue nehmen, sich offen über das Thema Demenz auszutauschen, um Vorurteilen und Missverständnissen entgegen zu wirken. Außerdem sollte Angehörigen von an Demenz erkrankten die Möglichkeit gegeben werden, sich in einem gelösten Umfeld über ihre Sorgen und Nöte auszutauschen.

(Hier veröffentlicht am 15.12.2015)

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