Beitrag von Duygu B. (14 Jahre)
In der Nacht zu Donnerstag, dem 24.02.2022, überschritten russische Truppen die ukrainische Grenze und marschierten in die Ukraine ein. Schon Wochen vorher befürchteten die Ukraine und der Westen einen solchen gewalttätigen Angriff. In den Wochen vor dem Krieg versuchten Politikerinnen und Politiker aus den USA und der EU mit Gesprächen den Konflikt zwischen
Russland und der Ukraine friedlich zu lösen, jedoch ohne Erfolg.
Wie es überhaupt zu diesem Krieg kommen konnte:
Bis 1991 gehörte die Ukraine zur Sowjetunion und war eine von 15 Sowjetrepubliken. Seit deren Auflösung am 26. Dezember 1991 sind mehrere frühere Sowjetrepubliken eigenständige Staaten.
Die Ukraine möchte gerne seit längerer Zeit in die NATO aufgenommen werden. Auch ein Antrag auf EU-Beitritt wurde gestellt, kurz vor der russischen Invasion. Ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung wollte schon lange der EU beitreten. 2013 und 2014 gab es viele Proteste seitens der Bevölkerung, die sich an die ukrainische Regierung richteten, auch Maidan-Bewegung genannt.
Russlands Regierung und Präsident Wladimir Putin hatten die Gelegenheit genutzt und die Halbinsel Krim, die zur Ukraine gehörte, mit Truppen besetzt. Seitdem gibt es im Osten der Ukraine heftige Kämpfe. Die demokratische ukrainische Regierung hat sich dagegen gewehrt. Nun will Putin nicht nur den Osten unter seine Kontrolle bringen, sondern auch weitere große Teile der Ukraine.
Aktuelle Lage:
Mehr als 400.000 geflüchtete aus der Ukraine sind inzwischen seit Kriegsbeginn nach Deutschland eingereist. Laut einer Befragung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat sind 84% der Kriegsflüchtlinge Frauen, 58% Frauen mit ihren Kindern. Es herrscht eine andere Fluchtsituation als in der ersten Flüchtlingswelle 2015/2016. Damals waren es vor allem junge, alleinstehende Männer. Bei den ukrainischen Flüchtlingen handelt es sich überwiegend um Frauen und Kinder und Männer im Rentenalter. Fast die Hälfte sind Kinder.
Schulen und Kitas sind vor große Herausforderungen gestellt, da im Bildungsbereich schon seit längerem Personalmangel herrscht. Es ist fraglich, ob die Integration in den Schulen und Kitas gelingen wird. Tausende von Flüchtlingskindern werden in den kommenden Wochen an den Schulen anzunehmen sein. Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD sollte Geflüchteten eine möglichst schnelle Integration auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Es wäre wichtig, dass Geflüchtete schnelle Arbeitsmöglichkeiten bekämen und es genügend Sprachkursangebote geben sollte. Außerdem sei das Wichtigste, natürlich erstmal den Geflüchteten Schutz zu bieten und ihnen zu helfen.
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hat eine Rechtsverordnung erlassen, die besagt, dass Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland vorübergehend vom Aufenthaltstitel befreit sind. Das bedeutet, dass sie den Bleibestatus eines akzeptierten Flüchtlings haben.
Wie man helfen kann:
Man kann auf ganz viele unterschiedliche Weisen helfen, wie zum Beispiel mit Spenden. In so einer Lage werden sehr viele Spenden benötigt, egal ob Sach- oder Geldspenden. Jedoch sollte man sich vorher erkundigen, was vor allem gebraucht wird. Bei der Caritas, dem DRK (Deutsches Rotes Kreuz), der UNO-Flüchtlingshilfe oder dem SOS-Kinderdorf kann man online spenden, jedoch gibt es noch weitere Angebote im Internet.
Am 09. März 2022 habe ich an der vom Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. in Kooperation mit Help-Hilfe zur Selbsthilfe e.V. veranstalteten Spendenaktion „Not-Hilfe für die Ukraine“ aktiv mitgewirkt: Flyer verteilt und Spenden für die Menschen aus der Ukraine gesammelt.
Im Politikunterricht an meiner Schule wurde auch ausführlich über das Thema gesprochen, und wir alle haben kleine Kurzpräsentationen zu wichtigen Themenbereichen des Russland-Ukraine-Konflikts gehalten. Jede Stunde wird der Krieg auch nochmal angesprochen, und neue Entwicklungen werden besprochen.
Es ist auch wichtig, dass man sich über seriöse Quellen informiert und nicht an alles glaubt, was gerade im Internet kursiert. Vieles, was im Internet steht, ist nicht richtig, und bei so wichtigen Themen sollte man immer zweimal auf die Quellen achten. Um den Kriegsflüchtlingen auch seine Solidarität zu zeigen, gibt es auch zahlreiche Demonstrationen gegen Putin und den Krieg, an denen schon mehrere 100.000 Menschen teilgenommen haben. Auch Notunterkünfte werden benötigt, um Geflüchtete aufzunehmen und ihnen ein Dach über dem
Kopf zur Verfügung zu stellen. Schon viele tausend Menschen haben sich gemeldet, die Kapazitäten haben und bereit sind, einen oder mehrere Flüchtlinge bei sich privat für gewisse Zeit aufzunehmen.