Dr. Klaus Otte, Professor für evangelische Theologie, evangelischer Pfarrer, interreligiöser Dialogiker war von 1995 bis 2014 Mitglied im BIM e.V. Als Gründungsmitglied und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates begleitete er die Arbeit des BIM über Jahre intensiv.
Beliebt waren seine Vorträge zu interreligiösen Themen, die sich nicht nur aus Bücherwissen, sondern aus langjährigen beruflichen Aufenthalten im Libanon und in Japan speisten. Leichte Kost war es nie, was er anbot, sondern die Frucht gründlichen Nachdenkens und einer tiefwurzelnden Spiritualität. Doch klebten die Zuhörer*innen an seinen Lippen und verließen das BIM anschließend immer ein wenig verzückt. So lernte auch ich ihn kennen und schätzen. Die beiden Fotos zeigen ihn bei einem Vortrag im Juni 2003 in den Räumen des BIM und der EMFA in der Thomas-Mann-Straße in Bonn. Mein Versuch, sein kleines Büchlein „Dialog dank Mystik“ von ihm für MIGRApolis zu rezensieren, gelang nicht ganz zu seiner Zufriedenheit.
Besonders spannend fand ich sein Unterfangen, in seiner Westerwaldgemeinde in Mehren den interreligiösen Dialog zu etablieren, wofür er 1999 das Bundesverdienstkreuz erhielt. Und so erfuhr ich von seinem Tod auch zuerst im Westerwald durch eine Tante meiner Frau, die es wusste, bevor es in der Zeitung stand.
Nun ging er nun von uns, ein kritischer, bisweilen auch streifbarer, aber vor allem spiritueller Mensch.
Wir verabschieden ihn mit den Bibelversen, die über seiner Traueranzeige in der Rhein-Zeitung stehen:
Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. (Galater 2,20)
Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8, 12)
Das Netz ist zerrissen, der Vogel ist frei. (Psalm 124, 7)
Michael A. Schmiedel, Stellv. Vorsitzender des BIM e.V.