Prävention gegen Antisemitismus
Wir miteinander gegen Hass und Antisemitismus in Bonn
Menschenfeindlichkeit hat viele Gesichter und Erscheinungsformen. Eine davon ist auch Antisemitismus. Die Feindschaft gegen Juden hat in der 1700jährigen Geschichte in Deutschland viele Dimensionen und Erscheinungsformen gehabt.
Der Höhepunkt der Antisemitismus hat mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 begonnen und führte ab der Pogromnacht vom 9. November 1938 bis 1945 zu systematischer Gewalt und zum Holocaust. In dieser Zeit wurden Millionen von Juden vergast oder mit anderen bestialischen Methoden ermordet.
75 Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland werden immer noch Menschen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Andersartigkeit angefeindet, gehasst und diskriminiert. Dazu kommt es immer wieder zu Gewalttaten gegen Juden, die in der Öffentlichkeit mit ihrer Kippa zu ihrem Glauben stehen.
Antisemitismus ist nicht anders als Fremdenfeindlichkeit, die uns alle trifft. Wir Bonner Bürger*innen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund und Glauben wenden uns gegen jede Art der Menschenfeindlichkeit.
Wir lassen nicht zu, dass Antisemitismus verharmlost wird, und wir wehren uns entschlossen gegen Fremdenhass und Menschenfeindlichkeit in unserer Stadt. Es ist eine Herausforderung an alle Bonner Bürger, wir sehen uns in der Verpflichtung, aus der Geschichte zu lernen und nicht zuzulassen, dass Rechtsextremisten und Fundamentalisten aller politischen Richtungen aus Verunsicherung, Unzufriedenheit und politischen Ressentiments Judenfeindlichkeit schüren und sie für ihre politischen Zwecke missbrauchen.
Es ist an der Zeit, dass wir als Bürgerinnen und Bürger gegen Antisemitismus Flagge zeigen, damit die Geschichte sich nicht wiederholt. Es bedarf vor allem Aufklärung und parallel dazu Bildungsarbeit an den Schulen.
Dr. Hıdır Çelik, Leiter der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn / Integrationsagentur
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