von Dirk Voos
Laut Stadt Bonn hat Frau Oberbürgermeisterin Katja Dörner gemeinsam mit Mitgliedern des Rotary Clubs Bonn International am 9. November einige der Bonner Stolpersteine gereinigt. Diese Form respektvollen Gedenkens an die jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland, insbesondere in der Reichspogromnacht 1938, gefällt mir sehr. In Bonn gibt es seit 2002 solche Stolpersteine, inzwischen 325. Sie erinnern als kleine Gedenktafeln an Menschen aus Bonn, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Ich finde richtig, dass diese Gedenksteine nicht nur irgendwann einmal aufgestellt wurden und Menschen manchmal darüber „stolpern“, sondern auch regelmäßig gepflegt werden, wie beispielsweise jetzt durch die Oberbürgermeisterin und ihre Helferinnen und Helfer. Es ist ermutigend, wie viele Menschen es gibt, denen die Pflege der Stolpersteine in unterschiedlichen Aktionen an vielen Orten in Deutschland wichtig ist – auch wenn es nur einmal im Jahr ist. Vornehmlich zum 9. November, haben darum unterschiedliche Vereine zu Putzaktionen aufgerufen.
Noch wichtiger finde ich jedoch, dass es nicht nur bei diesem äußeren Putzen zum Be-seitigen des groben Straßenschmutzes mit Lappen und Schwamm bleibt, sondern das auch der Dunst des Vergessens und Verharmlosens mit dem Erinnern des damaligen Unrechts immer wieder weggeräumt und die Mahnung zum „Nie wieder“ erneuert und aufgefrischt wird. Möge das Gedächtnis am 9. November immer wieder den Willen jedes Einzelnen und unserer Gemeinschaft stärken, mit aller Kraft sich dafür einzusetzen, dass Unrecht durch Diskriminierung und Antisemitismus nicht wieder geschieht.
Foto: Axel Mauruszat, Attribution, via Wikimedia Commons