Wir klingeln am Teppichgeschäft.
Ein älterer Mann öffnet uns die Tür. Als ich eintrete, träume ich von Aladins Wunderlampe. Ich liebe Teppichgeschäfte, seitdem ich klein bin. Es hat etwas Faszinierendes für mich. Es scheint mir, als würde unter einem Teppich Aladins Wunderlampe liegen.
Wir erklären ihm unsere Aktion. Er sagt, seine Söhne seien nicht da und er uns daher nicht helfen könne. Wir überreden ihn zu einem Gespräch, da es sich nur um einen sehr kurzen Besuch handele. Ich frage, wie er seinen Wohnort findet? Er lächelt, und ich solle seine Antwort für ihn aufschreiben:
„Bonn ist sehr schön, gebildete Leute leben hier wie auch meine Kinder. Teppiche werden nicht wie früher verkauft. Junge Leute kaufen keine Teppiche mehr.
So eine schöne Welt. Man sagt, dass Ausländer den Einheimischen Jobs wegnehmen. Aber es ist nicht so. Wir sind füreinander da. Ich hoffe, dass es auf der Welt keine Kriege mehr gibt.“
Als ich aus dem Laden hinausgehe, wird mir klar, was ich mir von Aladins Wunderlampe wünsche; „Lass es keine Kriege mehr geben“
Sibel Akkulak-Dosch