von Giorgia Sogos Wiquel
Auch Wochen nach dem Tod der 22jährigen Mahsa Amini, die am 16. September 2022 unter unklaren Umständen in Teheran gestorben ist, hören die im Iran erhobenen Proteststimmen nicht auf. Sie erreichen auch Europa und vereinigen sich zu einem einzigen Schrei nach Solidarität zugunsten der iranischen Frauen.
Am 13. September 2022 wurde die iranisch-kurdische Frau Mahsa Amini von der iranischen Polizei in Teheran verhaftet. Regelmäßig werden Frauen und Mädchen willkürlichen Verhaftungen und Inhaftierungen, Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt, weil sie der diskriminierenden Verpflichtung, den Schleier zu tragen, nicht nachkommen. Nach Angaben einiger Zeugen wurde Mahsa Amini gewaltsam geschlagen, als sie in das Gefängnis Vozara in Teheran überstellt wurde. Ins Koma gefallen, wurde sie in das Krankenhaus in Kasra gebracht, wo sie drei Tage später verstarb.
Die offizielle Version, die von den Behörden veröffentlicht wurde, wonach das Mädchen infolge einer Krankheit und nicht der Schläge durch die Polizei starb, ließ niemanden gleichgültig. Der Tod von Mahsa Amini kommt zu den ebenso fragwürdigen Fällen der jungen Nika Shakarami und Sarina Esmailzadeh hinzu. Am 22. September lag die Zahl der Opfer bei über 30 und erreichte in den folgenden Tagen mindestens 70, so die Angaben der Organisation Iran Human Rights. Hunderte wurden verletzt, ebenso viele verhaftet. Die Revolutionsgarden, die paramilitärischen Basij-Kräfte und Sicherheitskräfte in Zivil schießen in den Straßen von mindestens 10 iranischen Provinzen mit scharfer Munition (einschließlich Schrotflinten und Metall).
Zur Unterstützung des iranischen Volkes ging Amnesty International auch auf die Straße, um Freiheit und Gerechtigkeit zu fordern. In diesem Zusammenhang hat die Sektion von Amnesty International Florenz am 8. Oktober 2022 eine Demonstration maximaler organisiert, aus Solidarität zugunsten derjenigen, die nicht mehr schweigen wollen. Ihre Nachricht schließt sich dem Ruf “Frau, Leben, Freiheit” (“Zhen, Zhian, Azid”) der örtlichen iranischen Gemeinschaft an. Die Veranstaltung erhielt eine aufrichtige Beteiligung der Bevölkerung und eine große Medienresonanz auf den RAI-Kanälen (Fernsehnachrichten der Toskana) sowie auf Controradio.