Unter dem Motto „Literatur über Grenzen“ wurde die 9. Woche der Kulturen am 1. Dezember 2016 feierlich mit mehr als einhundert Gästen im Haus der Geschichte eröffnet.
Pfarrer Eckart Wüster (Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises), Prof. Dr. Hans Walter Hütter (Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der BRD) und Dr. Hidir
Celik (Bonner Institut für Migrationsforschung), die auf das bunt gefächerte Veranstaltungsprogramm eingingen, erörterten einmal mehr die Wichtigkeit des interkulturellen Miteinanders. Eckart Wüster betonte in seiner Ausführung, dass Veranstaltungen, wie diese mit Geld nicht zu bezahlen seien. Verstehen ist die eine Seite, Kennenlernen die Andere und gerade beim persönlichen Kennenlernen werden Ängste und Vorurteile abgebaut. Miteinander sprechen, sich nähern, sich verständigen, das wollten auch die Initiatoren erreichen.
Der Besucherandrang und das Interesse an den zahlreichen Veranstaltungen der Woche der Kulturen, zeigte einmal mehr, dass das Konzept auch in diesem Jahr wieder einmal aufging.
Besonders, wenn es um Menschenrechte ging, konnte das Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. als Ausrichter deutlich mehr Besucher als in den ver-
gangenen Jahren in der Brüdergasse begrüßen.
Die Solidaritätsveranstaltung für Asil Erdogan und viele weitere verhaftete Schriftstellerinnen, die unter anderem ein Gespräch mit Osman Okkan und Dr. Hidir Celik beinhaltete, regte viele Menschen zum Nachdenken an. Auch die Veranstaltung mit Philip Hedemann, der mit einer esung aus dem Buch „Flüchtlingsrevolution – Wie die Völkerwanderung die ganze Welt verändert“, die Gäste wachrüttelte, fand regen Anklang. Als besonderen Gast konnte die Verfasserin des Vor- und Nachwortes Ameena begrüßt werden, die überaus berührend ihre Fluchterfahrungen darlegte. Parallel dazu wurden Bilder von Menschen auf der Flucht und ihrer Ankunft in Deutschland gezeigt.
Eine einzigartige Veranstaltungsreihe, die immer wieder Kulturräume schafft, in denen literarische und künstlerische Auseinandersetzungen stattfinden, die uns herausfordern, aufeinander zu
zugehen. „Ein Miteinander kann durch Literatur und Begegnung gefördert und gestärkt werden. Durch Literatur können wir in der Gesellschaft bestehende Vorurteile abbauen und eine Kultur der Anerkennung fördern“, so Dr. Hidir Celik zum Abschluss der 9. Woche der Kulturen.
Insgesamt nahmen über 1000 Gäste aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten an der Woche der Kulturen teil. Bekanntschaften wurden geschlossen, Vorurteile minimiert und spannende Kulturkreise erkundet. Für die Veranstalter ein Zeichen, dass sie auf dem richtigen Weg sind und mit Freude auf die 10. Woche der Kulturen 2018 blicken können.
Aus: Blick aktuell – Wachtberg Nr. 51/2016, S. 20
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