Ulrich Püschmann hat als Fotograf bereits bei mehrere Projekte mit der EMFA / Integrationsagentur begleitet, so „Wir Miteinander“ (2018/19) und das neue Projekt „Antisemitismus“, in dessen Rahmen am 28. Januar 2020 die Ausstellung „Juden in Deutschland haben wieder Angst“ in der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn-Tannenbusch eröffnet wurde.

Hier schreibt er, was ihn zu seiner Arbeit antreibt, und was seine Motivation ist.
Die Redaktion

Fotografie als Stilmittel für meine Bildsprache

Ich möchte Bilder ″gestalten″, die aus der Fülle des Alltags heraus, das Besondere, das Unerwartete in den Mittelpunkt stellen und uns Geschichten erzählen.

Fotografie eignet sich in besonderer Weise, eine Annäherung an das Fremde kreativ zu gestalten. Das Medium beinhaltet das große Potenzial, den Kontaktprozess mit dem Fremden sichtbar zu machen, d.h. genau hinzusehen,  zuvor nie gesehene Details und Sichtweisen zu entdecken, Kontakte aufzunehmen, Interaktivität aufzubauen.

Ich verstehe meine Arbeit als eine besondere Art der künstlerischen Fotografie. Ziel ist es, ganz besondere Momente im fotografischen Schaffen zu zeigen … jene Momente, in denen die Lebenserfahrung des Fotografen und der Fotografierten zu einer einzigartigen visuellen Botschaft verschmelzen.

Aufnahmen, die doppelt persönlich sind, die gleichermaßen von der Persönlichkeit des Fotografen, wie der Fotografierten erzählen. Fotos als meist flüchtige individuelle Wahrnehmung, erzeugen Gefühle in uns und bewegen etwas in uns, sie öffnen bisher verschlossene Türen und Einblicke in noch Unbekanntes, machen neugierig, wecken Interesse. So werden mögliche Vorurteile aufgelöst, kulturelle und religiöse Vielfalt als Bereicherung wahrgenommen.

Bei den Fotoarbeiten für die Ausstellung ″Juden in Deutschland haben wieder Angst″ galt es, mit authentischen Portraitaufnahmen zu sensibilisieren, um besonders junge Menschen anzusprechen und einem breiten Publikum die Wirklichkeit jüdischen Lebens nahezubringen.

Ulrich Püschmann
Fotograf