GEDENKEN FÜR DIE VERSTORBENEN DER CORONA-PANDEMIE
Seit über einem Jahr spüren die Menschen in der ganzen Welt, in Deutschland und auch in Bonn und Umgebung die Folgen der Corona-Pandemie. Erfahren viele Menschen nur die Einschränkungen, so gibt es andere, die persönlich durch Infektion mit Covid-19 krank geworden oder sogar gestorben sind. In Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis sind das bisher mehr als 650 Menschen. Ich weiß nicht genau, wie viele Geflüchtete und Migrant*innen darunter sind, möchte an dieser Stelle jedoch für die Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit auf ihr Schicksal hinweisen.
Wer an die Coronatoten denkt, drückt sein Mitgefühl mit den Betroffenen und ihren Angehörigen aus. Mit jeder und jedem. Sterben in der Pandemie ist besonders hart, weil oft sehr einsam. Angehörige durften ihren Lieben in den letzten Minuten oft nicht nahe sein. Ihnen unsere Teilnahme zu versichern, kann trösten. Es ist wichtig, nicht zu vergessen. Dafür stille zu werden und zu beten.
Am Sonntag, dem 18. April 2021, fand dazu auf Idee von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht nur im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt eine zentrale Gedenkveranstaltung statt. Auch in Bonn gab es verschiedene Angebote, sich an die Verstorbenen während und durch die Corona-Pandemie zu erinnern. Stadtdechant Picken und Superintendent Pistorius eröffneten bereits am Sonntagmittag eine Gedenkinstallation für alle Bonner Coronatoten im Kreuzgang von St. Remigius. Danach bot von 15.00 bis 20.00 Uhr die Evangelische Kirche Bonn auf dem X-tra-Platz vor der Kreuzkirche unter Wahrung der Infektionsschutzmaßnahmen Gelegenheit zum stillen Gedenken und Gebet. Dazu konnten Kerzen angezündet und aufgestellt werden. Seelsorger*innen boten Betroffenen Begleitung an.
Das Gedächtnis kann jede und jeden von uns darüber hinaus daran erinnern, wofür wir uns auch während der Corona-Pandemie anstrengen, wofür wir verzichten, warum wir leiden. Weil wir wollen, dass möglichst wenige krank werden oder gar sterben. Dafür möchte ich mit Ihnen beten. Auch um Zuversicht für ein Ende der Pandemie.
Pfarrer Dirk Voos