Sonstige Projekte

Gemeinsam gegen Antisemitismus in Bonn

Die Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA) / Integrationsagentur stellt in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Bonn Porträts und Texte zu Antisemitismus in Bonn aus.

Antisemitismus zeigt sich in Deutschland und auch hier in Bonn wieder deutlicher. Mit dem Projekt „Wir miteinander gegen Hass und Antisemitismus“ geben wir diesem so wichtigem Thema eine Bühne auf den öffentlichen Plätzen unserer Stadt und kommen mit Mitbürger*innen ins Gespräch.

Die Ausstellung zeigt Stellungnahmen von Bonner Persönlichkeiten aus Kirche, Gesellschaft und Politik zu Antisemitismus sowie jüdischem Leben in Bonn und Deutschland. Ihre Perspektiven waren Auslöser vieler spannender Gespräche mit Passant*innen in den Innenstädten Bad Godesbergs, Tannenbuschs und Bonner Zentrums. Menschen verschiedener Kulturen und Religionen sowie jeden Alters kamen ins Gespräch und stellten Fragen. Viele waren schockiert darüber, dass Antisemitismus wieder so sichtbar geworden ist in unserer Gesellschaft und sprachen der jüdischen Gemeinschaft ihre Solidarität aus. „Es ist traurig, dass so eine Ausstellung nötig ist“, kommentierte ein älterer Herr auf dem Münsterplatz. Es herrschte oftmals Fassungslosigkeit darüber, dass Juden in Deutschland wieder Angst haben. „Das Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland angegriffen werden ist einfach nur erschreckend. Gerade im Angesicht unserer Geschichte“, kommentiert eine junge Frau in Bad Godesberg. Über alle Kulturen und Religionen hinweg zeigte sich bei den Gesprächen ein breiter Konsens über das gemeinsame Ziel: Antisemitismus in unserer Gesellschaft entschieden entgegentreten. „Es ist wichtig allen zu zeigen, dass Antisemitismus hier bei uns nichts zu suchen hat. Jeder muss bei sich im privaten Umfeld anfangen und gegen Hass und Hetze einstehen!“ fasst ein junger Mann die Stimmung von vielen treffend zusammen.

Ziel der Ausstellung war es, jüdischen Menschen in Bonn zu zeigen, dass sie nicht alleine dastehen und Bewusstsein für Antisemitismus bei unseren Mitbürger*innen zu schaffen. In vielen oft intensiven und immer respektvollen Gesprächen konnten wir dies immer wieder erreichen.

Die Porträts werden zum Abschluss des Projekts noch einmal während der Interkulturellen Woche am 19. September im Haus Migrapolis zu besichtigen seien. Zusätzlich wird das Projekt in verschiedenen Bonner Kirchengemeinden ausgestellt werden. Sollten Sie die Ausstellung zeigen wollen, kontaktieren Sie uns gerne. Weitere Informationen zu den Ausstellungsterminen, der Interkulturellen Woche und unseren Kontakt finden Sie auf www.migration-bonn.de .

Bonn, 12.08.2021
Timon Steger

Artikel im General-Anzeiger Bonn

 

Fotos: Hıdır Çelik

 

Migrapolis Deutschland